WWF kritisiert Nord-Stream-Genehmigungsverfahren (NDR, 27.11.2017)

WWF kritisiert Nord-Stream-Genehmigungsverfahren

Der Umweltverband WWF hat das Genehmigungsverfahren für den Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 kritisiert. Strittig sind demnach die von der Gazprom-Tochter korrigierten Ausgleichsmaßnahmen. Ursprünglich sollten ertragreiche Ackerflächen auf Rügen in Weideland umgewandelt werden. Stattdessen will das Erdgaspipeline-Konsortium mit speziellen Zusatzfiltern in Klärwerken auf Rügen den Nährstoffeintrag in die Rügenschen Boddengewässern reduzieren.

WWF beklagt inkonsequentes Genehmigungsverfahren
Der WWF kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem die Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Umweltorganisation beklagt, dass in den neuen am Verfahren beteiligten Gemeinden Stralsund und Greifswald keine Antragsunterlagen ausgelegt wurden und hat nun ein eigenes Gutachten beim zuständigen Bergamt in Stralsund eingereicht.

Nord Stream reagiert gelassen
Nach Angaben des Unternehmens sehe man die Vorwürfe des WWF gelassen. Der Ball liege nun beim Bergamt Stralsund, das darüber entscheidet, wann und wo Unterlagen dieser Art ausgelegt werden. Das Bergamt Stralsund wies die WWF-Kritik zurück. Den Angaben des Energieministeriums zufolge sei das geänderte Konzept für die Ausgleichsmaßnahmen kein tragender Bestandteil der Antragsunterlagen und müsse somit nicht neu ausgelegt werden. Auch bei Nord Stream gehe man davon aus, dass die Einwände der Umweltorganisation das Genehmigungsverfahren nicht verzögere, hieß es aus dem Unternehmen.

Umstrittenes Projekt
Nord Stream 2 will 2018 mit dem Bau der gut 1.200 Kilometer langen Erdgastrasse von Russland nach Deutschland beginnen. Obwohl die Genehmigung zum Bau der Erdgastrasse noch immer fehle, werden bereits rund 90.000 Rohre für die Trasse vorbereitet und mit Beton ummantelt.


Presse